Er ist hässlich, er ist ungesund – und er ist leider oft nicht zu vermeiden. Denn ob Alt- oder Neubauten, fast so gut wie jeder Haushalt hatte schon (mindestens) einmal mit dem „Schimmelproblem“ zu kämpfen. Ursache für sein Auftreten ist meist zu hohe Raumfeuchtigkeit. Und gerade jetzt in der Heizsaison mit geschlossenen Räumen hat er Hochsaison.
Weltweit gibt es mehr als 100.000 (!) Arten von Schimmelpilzen, von denen einige hundert in unseren Wohnungen vorkommen können. Das Ungute an der Sache: Schon ein Schimmel in der Grösse einer 1-Franken-Münze gibt Millionen Schimmelsporen ab, die über die Atemwege direkt in den Körper gelangen.
Schimmelsporen sind in der Innen- und Aussenluft immer und überall präsent. Bei ausreichender Feuchtigkeit können sie sich auf so gut wie allen Materialien ansiedeln und dort einen Schimmelüberzug bilden. In den Wohnräumen ruft Schimmel an den Wänden hässliche schwarze Flecken und „muffige“ Luft hervor.
In hoher Konzentration kann Schimmel gesundheitsgefährdend wirken: Die Krankheitssymptome reichen von Müdigkeit über Migräne, Hautekzemen, Augentränen, Niesen, Schnupfen und Husten bis hin zu Asthma bronchiale. Besonders gefährdet sind vor allem Kinder, ältere und kranke Menschen sowie AllergikerInnen.
Richtig vorbeugen
Am besten wäre also, Schimmel erst gar nicht ausbreiten zu lassen. Doch das ist in vielen Fällen leichter gesagt als getan. Eine Reihe von guten Tipps haben hier Experten zusammengestellt:
Schimmel entfernen
Was aber tun, wenn sich der Schimmel erst mal eingenistet hat? Der erste und wichtigste Schritt bei der Schimmelbekämpfung ist die Beseitigung der Ursache der Feuchtigkeit durch Behebung des Bauschadens oder Reduzierens der Luftfeuchtigkeit.
Bei stärkerem Befall kann der Pilz auch tief in den Putz eindringen, dann muss die gesamte Putzschicht entfernt werden und das Mauerwerk – je nach Durchfeuchtung – einige Wochen bis Monate austrocknen. Auch alle anderen stark vom Schimmel befallenen Materialien, wie z.B. Tapeten, Teppichböden oder Holzteile, sollten am besten ganz entsorgt werden.
Achtung: Beim Entfernen des Schimmels ist das Tragen einer Staubmaske der Schutzstufe P2, einer Schutzbrille und Handschuhen unbedingt anzuraten!
Zum Abtöten des Schimmels direkt an der Wand werden mehrere Produkte angeboten, die Pilz abtötende Substanzen auf der Basis von Chlor, Stickstoff, Schwefel oder Zinnverbindungen enthalten.
Kritisch dazu Experten: Zwar töten diese Mittel den Schimmel erst mal ab, belasten aber permanent die Raumluft. Lässt ihre Wirksamkeit nach, kommt auch der Schimmel wieder.
Besser, alternative, gesundheitsschondende Mittel verwenden. Experten empfiehlen dazu z.B.: 20%ige Sodalauge (300g Kristallsoda in 1 Liter Wasser auflösen) oder 30%iges Wasserstoffperoxid oder 70%iger Ethylakohol (Weingeist). Mit einem Schwamm, Lappen, Pinsel oder Lackwalze die sichtbaren Schimmelstellen etwa 30 cm über deren Rand hinaus durchtränken. Die Mittel dringen besser ein, wenn die befallenen Stellen vorher mit einem Wärmestrahler getrocknet wurden. Aber keinen Heizlüfter verwenden – durch den Luftzug gelangen viele Sporen zusätzlich in die Raumluft.
Achtung: Alkohol wirkt narkotisierend und ist leicht entzündlich! Soda und Wasserstoffperoxid sind ätzende Chemikalien. Daher unbedingt Schutzkleidung (Handschuhe und Brille) bei der Anwendung tragen, gut lüften und Gebrauchsanweisung/ Warnhinweise auf den Verpackungen beachten.